25.05.2022

Forschen für Gesundheit: DZG feiern 10-jähriges Jubiläum

Podiumsgäste des "Festakts 10 Jahre DZG": DZG-Sprecherinnen und -Sprecher, Junge DZG-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler, Prof. Christian Drosten (3. v. l.), Dr. Thomas Götz (5. v. l.), Dr. h.c. mult Annette Shavan (Mitte). Foto: Pedro Becerra

Vier der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) feierten am vergangenen Donnerstag in Berlin ihr 10-jähriges Bestehen. Festredner und Gäste aus der Politik würdigten die Erfolgsgeschichte: Die Kooperation von Grundlagenwissenschaften und klinischer Forschung führt zu besserer Translation. Neue Erkenntnisse werden also schneller in Behandlungsmöglichkeiten und Therapien für Patientinnen und Patienten übertragen.

Den Auftakt der Veranstaltung unter dem Motto „Forschen für Gesundheit“ machten Grußbotschaften der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, und Angela Dorn, Wissenschaftsministerin des Landes Hessen. Beide betonten die besondere Bedeutung der DZG für den Kampf gegen Volkskrankheiten. Dr. Thomas Götz, Berliner Staatssekretär für Gesundheit und Pflege, lobte den Netzwerkcharakter der Zentren, der für Forschende in ganz Deutschland enorm attraktiv sei: „Die DZG sind nicht nur exzellente Forschungsnetzwerkentitäten. Es ist auch gelungen, die führenden Köpfe aus den jeweiligen Fachbereichen hinter der Idee der DZG zu vereinen – auch wegen des immensen Translationspotenzials, das sie birgt.“

Erst langer Atem bringt der Erfolg in der klinischen Forschung

Den wissenschaftlichen Part steuerten Prof. Özlem Türeci (DKTK und BioNTech) und Prof. Christian Drosten (DZIF) bei. Türeci berichtete über den langen Atem, der gerade bei der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen nötig war. Aber ohne diese in vielen Jahren gewonnen Erkenntnisse wäre es nicht möglich gewesen, ein gegen das Coronavirus effektives Vakzin so schnell zu produzieren. Auch Drosten betonte im Interview mit der Moderatorin des Abends, Dr. Julia Fischer, dass nur ein großes Durchhaltevermögen und viel Geld die Translationslücke überbrücken können. Um erfolgreich zu sein, müsse die Politik die DZG kontinuierlich fördern.    

Dr. h.c. mult. Annette Schavan, unter deren Ägide als Bundesministerin die DZG gegründet worden waren, weitete den Blick in Richtung Europa: „Europa sollte den Ehrgeiz haben, der Kontinent mit der besten Förderung von Talenten in der Forschung zu sein.“

Interviewrunden mit jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie mit den Sprechern der DZG rahmten das Programm. Letztere betonten, dass eine langfristige institutionelle Förderung essentiell sei. Zudem sei es für patientenorientierte Forschung wichtig, klinische Daten zukünftig besser für wissenschaftliche Projekte nutzen zu können.

Über die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG)

Vier von sechs DZG feiern 2022 ihr 10-jähriges Bestehen:

  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK)
  • Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK)
  • Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)
  • Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)

Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD)  und das Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) feierten bereits 2019 Jubiläum.

Die sechs Zentren wurden in den Jahren 2009 bis 2012 auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufenen. Der Bund und 13 Bundesländer fördern die DZG jährlich mit rund 270 Millionen Euro. Der Schwerpunkt aller DZG liegt auf der Translation von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis. Sie wurden gegründet, um besonders häufige Krankheiten – die Volkskrankheiten – wirksamer zu bekämpfen. 

Mehrere tausend Grundlagenforscher, klinische Forscherinnen und Ärzte arbeiten in einem der größten Gesundheitsforschungsnetzwerke Deutschlands daran, den medizinischen Fortschritt schneller zu den Patientinnen und Patienten zu bringen. Sie suchen nach Wegen, die Vorsorge, Diagnose und Behandlung der großen Volkskrankheiten Krebs, Demenz, Diabetes, Infektionen, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen zu verbessern – über Forschungsdisziplinen und Organisationen hinweg. 90 Partnereinrichtungen in 37 Städten gehören zu den DZG, die die Grenzen zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung überwinden.

Zwei weitere Zentren für Kinder- und Jugendmedizin und für Psychische Gesundheit sind in Planung.

Weitere Informationen zut den DZG finden Sie auf der neuen Website:
Newsartikel auf der ARCN-Seite
Link zur DZG-Website

 

/jbul



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