24.11.2015

DZL-Expertise in Podiumsdiskussion des Bench-to-Bedside-Workshops von SPIE und NIH in Bethesda (USA)

Prof. Dr. Peter König (Universität Lübeck) folgte einer Einladung zur Podiumsdiskussion über translationale Forschung an die National Institutes of Health (NIH). Dort stellte er das Konzept der Zusammenarbeit im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) anhand seines interdisziplinären Projekts zur Optischen Kohärenzmikroskopie vor.

Wie kann die Translation von Forschung – also die Übertragung von Ergebnissen aus dem Labor in die Klinik – erfolgversprechend gelingen? Diese viel diskutierte Frage war Thema auf dem gemeinsamen Workshop der US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) und der internationalen Fachgesellschaft für Optik und Photonik (SPIE*). Auf dem Programm des alle zwei Jahre stattfindenden Workshops stehen Forschungstrends und Zukunftsausrichtung der Zunft.

In diesem Jahr luden die Veranstalter Prof. Dr. Peter König von der Universität Lübeck (DZL-Standort ARCN) nach Bethesda (USA) ein, um eine deutsche Perspektive in die Podiumsdiskussion zum Thema „Translational Research“ einzubringen. Königs gemeinsame Arbeit mit Gereon Hüttmann (ebenfalls ARCN) vom Lübecker Institut für Biomedizinische Optik (BMO) zur Optischen Kohärenzmikroskopie (OCM) ist auch auf der anderen Seite des „Großen Teichs“ bekannt. Sie hat zum Ziel, Sonden herzustellen, die zur Diagnostik von Erkrankungen in die Atemwege von Patienten eingeführt werden können.

Dieses Projekt erscheint geradezu typisch für translationale Forschung, da es interdisziplinär ausgerichtet ist und auf die Anwendung im Patienten zielt: Aus der Grundlagenforschung kommen Erkenntnisse zu Aufbau und Struktur gesunder Atemwege sowie deren Veränderungen bei chronischen Erkrankungen wie COPD und Asthma. Neueste Ergebnisse aus Mikroskopie und Optik werden genutzt, um die Möglichkeiten der Bildgebung weiterentwickeln und die Miniaturisierung der Sonden vorantreiben zu können. Gerade dieser Part kann nur zusammen mit Physikern und Ingenieuren gelingen. Bereits jetzt wird die Technik erfolgreich an Geweben von Versuchstieren sowie an menschlichen Gewebeproben getestet. Damit steht die OCM vor dem Schritt, in der Klinik angewendet zu werden, um so die Diagnostik zu verbessern. Interdisziplinäre Forschung bedeutet in diesem Fall also, dass Biologen, Physiker, Ingenieure und Mediziner Hand in Hand zusammenarbeiten.

Peter König lobte, dass das DZL hervorragende Voraussetzungen schaffe, um ein solches Projekt umzusetzen: „Das typische, translationaler Forschung entgegenstehende Hemmnis, dass nämlich jeder für sich allein arbeitet, wird im DZL dadurch überwunden, dass klinische Wissenschaftler und Grundlagenwissenschaftler zusammengebracht werden und gemeinsam Lösungen für klinische Probleme erarbeiten. Gerade diese Zusammenarbeit ermöglicht es, dass Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung viel schneller in die Diagnostik und Therapie von Patientinnen und Patienten einfließen können.“

*SPIE: Society of Photo-Optical Instrumentation Engineers

Externer Link zum Programm der Konferenz [Link steht nicht mehr zur Verfügung]

 

/jbul



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