05.06.2018

Sabine Bartel erhält Marie-Curie-Fellowship

Sabine Bartel. Foto: privat

Großer Erfolg für Dr. Sabine Bartel: Der Borsteler Postdoktorandin ist es gelungen, einen der renommierten „Marie Skłodowska-Curie Research Fellowships (RESPIRE 3)“ einzuwerben.

Das gemeinsam von der Europäischen Union und der europäischen Lungenfachgesellschaft ERS (European Respiratory Society) ausgeschriebene Stipendium fördert Nachwuchswissenschaftler, die ein lungenspezifisches Forschungsprojekt im Ausland durchführen möchten. Sabine Bartel geht nun für zwei Jahre in die Gruppe von Dr. Machteld Hylkema an das University Medical Center in Groningen (Niederlande). Sie nutzt die Fördersumme von knapp 150.000 € für ihre Arbeit an einem hochaktuellen Thema, der epigenetischen Editierung. Letztendlich soll es gelingen, Lungenepithelzellen von COPD-Patienten epigenetisch „umzuprogrammieren“ und dadurch neue Therapiewege zu ermöglichen. Hierzu sollen Substanzen, die die epigenetische Umgebung der Erbsubstanz DNA verändern, mittels spezieller Fähren, sogenannter extrazellulärer Vesikel, in die Epithelzellen geschleust werden.

Die Epigenetik befasst sich mit Mechanismen, die beeinflussen, ob die DNA eines Gens abgelesen wird, also aktiv ist, oder stumm  bleibt. Im Gegensatz zu genetischen Mutationen bleibt die Abfolge der DNA-Basen bei epigenetischen Veränderungen gleich. Epigenetische Mechanismen ermöglichen es Zellen, sich durch Steigerung oder Absenkung von Genaktivitäten an Umweltbedingungen anzupassen.

Epigenetik ist für Sabine Bartel kein neues Thema, wie man sich denken kann: Sie erforscht bereits den Einfluss von microRNAs bei Asthma oder COPD. microRNAs sind kleine RNA-Moleküle, die ebenfalls die Genaktivität beeinflussen. Sabine Bartel hat an der TU München Molekulare Biotechnologie studiert und arbeitet nun in der Gruppe von Prof. Susanne Krauss-Etschmann am Forschungszentrum Borstel. Darüber hinaus engagiert sie sich bei der europäischen Fachgesellschaft ERS  als „Early Career Member Representative“ der Assembly 3 („Cell and Molecular Biology“) und als Mitglied im „Early Career Member Committee“ der ERS.

Weitere Infomationen zum Thema epigenetische Therapie finden Sie in folgender Fachpublikation:

Wu DD, Song J, Bartel S, Krauss-Etschmann S, Rots MG, Hylkema MN (2017) The potential for targeted rewriting of epigenetic marks in COPD as a new therapeutic approach. Pharmacol Ther (ARCNExterner Link zum Artikel

/jbul



Zurück zu News